Music Hall
Cologne, Germany (06.12.01)
   
   
   
here's a review from the Rolling Stone (January 2002):

Unberechenbares Teufelchen
Ein schlecht gelaunter TRICKY sorgt für böse Überrsachungen

KÖLN, LIVE MUSIC HALL

Bratzgitarren, Wummerbässe, Sportschlagzeig. Irgendwer röchelt rum. Hardrock-Hansel mit wehender Mosh-Matte und zu engen Jeans hätten ihren Spaß. Die gequälten Gesichter, die diesem unverdaulichen Gelärme ausgesetzt sind, gehören aber Trip-Hop-Spezies. Da stehen Tricky-Fans, die zu "Evolution Revolution Love" wippen wollen und zu "Excess" tanzen - halt irgend etwas von "Blowback" erwarten, eben dem "neuen, gesünderen, glücklicheren" Tricky.

   Doch der Abend fing schon mit Fragezeichen an. Tricky stellte seine "Questions" in fast totaler Dunkelheit. Dann drehte er seinem Publikum den Rücken zu, hüllte sich in Kiffernebel, "spottete" in Nachtblau oder Dunkelrot. Wirkliche Lichtblicke gab es nur zwei: "You Don't Wanna" und die psychedelisch verzerrte Interpretation von Massive Attacks "Karmacoma". Aber das erlebten viele Konzert-Besucher schon fast nicht mehr. Als Tricky nach 30 Minuten "wegen technischer Probleme" abbrach, verließen viele fluchtartig die Halle - geschockt von der Erkenntnis, wider Willen in einem heavy Rock-Konzert gelandet zu sein.

   Okay, Tricky ist bekannt dafür, dass er es hasst, Dinge zu tun, die von ihm erwartet werdne, Seine seltene Erb-Krankheit, die er angeblich nur mit Kiffen in den Griff bekommt, dient auch immer wieder gerne als Entschuldigung für seine Unberechenbarkeit. Und, ja: Platten von Tricky sind eine Sache, seine Konzerte immer noch mal ein völlig eigenes Universum. Nie promotet er sein aktuelles Album, sondern stellt live schon wieder völlig neue Stücke vor. Was seine Auftritte durchaus spannend macht: Ist er gut drauf, versöhnt er sein Publikum nach einem aggressiven Album mit einem vergleichsweise relaxten Konzert. Seine Zusammenarbeit mit Live-Sänger Ed Kowalczyk und den Red Hot Chili Peppers auf "Blowback" ließ allerdings ahnen, dass es diesmal etwas heftiger zur Sache gehen würde.

   So gab es kräftig auf die Ohren: sieben endlos gestreckte Strange-Noise-Orgien. Das machte insgesamt kaum eine Stunde Spielzeit mit 20 Minuten Unterbrechung. Ein bisschen wenig, aber Adrian Thaws aka Tricky ist - wie gesagt - immer für eine Überraschung gut. Schade, dass es am Nikolaus-Abend in der "Live Music Hall" eine böse war.

INES PHILIPP
click for a bigger pic
 

Here is a review by Schwäbische.de.

 

   
 

 


back to tricky
concertography
back to tricky